Karaba, Greenpeace und die Waldfeen
auf dem Karneval der Kulturen
"Karaba, Greenpeace und die Waldfeen" ist ein Projekt, welches ich 2004 auf dem Karneval der Kulturen in Berlin realisiert habe. Es ist aus meiner ehrenamtlichen Arbeit bei und mit der Greenpeacegruppe/Berlin in Zusammenarbeit mit der Frauen-/Lesbentrommelgruppe Karaba entstanden.
Ich wollte mit diesem Projekt zwei Sachverhalte thematisieren:
Üblicherweise integrieren sich beim Karneval der Kulturen eine Menge musikbegeisterter Berliner Frauen und Lesben produktiv in die vielen, wunderbaren, bestehenden Gruppen und Formationen ein. Viele dieser Frauen und eine lebendige Lesbenszene Berlins tragen zum kulturellen Reichtum der Stadt bei, was beim Karneval der Kulturen leider oft unsichtbar bleibt. 2004 waren gemeinsam engagierte lesbische, bi- und heterosexuelle Frauen durch Karaba und die Waldfeen seh- und hörbar präsent.
Unser Hauptanliegen bestand jedoch darin, den vielen ZuschauerInnen die aktuelle Urwaldzerstörung auf sympathische Art, visuell und akustisch einprägsam, zu verdeutlichen.
Greenpeace hatte seit einiger Zeit eine Kampagne zur Waldvernichtung laufen, welche an den weltweit letzten 7 großen Urwaldgebieten, symbolisiert durch 7 Urwaldtiere aus diesen Regionen, an die Öffentlichkeit kommuniziert wurde.
Dies griffen wir in unserer Performance auf.
Unsere Formation wurde von großen Bäumen, den "Ents" und kleinen Urwaldtieren angeführt.
Es folgten die vom Aussterben bedrohten symbolischen 7 Urwaldtiere:
Elefant, Tiger, Wolf, Huemul, Gorilla, Bär und Jaguar.
Sie wurden von 7 menschlichen Repräsentanten der Urwaldzerstörung umzingelt:
Holzfäller, Geschäftsmann, Sekretärin, Militär, Zimmermann, Architekt und Endverbraucherin.
Danach folgten die für den Karneval der Kulturen von mir angeleiten Trommlerinnen von Karaba und die Waldfeen.
Sie spielten hauptsächlich das "save our planet - save our forests" - Lied. Waldvernichtung ist international, so auch das Stück: Einleitung und Zwischenspiel sind brasilianisch inspiriert, der Rhythmus selbst basiert auf dem aus Afrika stammenden "dansa".
Greenpeace-BannerträgerInnen und InformationsverteilerInnen haben unsere Formation abgeschlossen.
Außerdem war die Gesamtformation von WendeplakatträgerInnen eingerahmt. Auf der einen Seite der Plakattafeln war jeweils eine der letzten Urwaldregionen in ihrer Schönheit dargestellt, auf der anderen Seite wurde die Zerstörung gezeigt.
Auf ein akustisches Signal von mir wurden die Plakate gewendet und wechselten Tiere und Menschen ihren Platz. Waren die Bilder der Schönheit den ZuschauerInnen zugewendet, tänzelten die Urwaldtiere frei um die Menschen herum, sahen die ZuschauerInnen die Bilder der Zerstörung, waren die Tiere von den "Waldvernichtern" eingekesselt.
Durch die Integration der Fotos in unsere Performance war es uns möglich, zu verdeutlichen, wie erschreckend sich die Bilder der Zerstörung weltweit ähneln und welche Naturschönheiten wir bewahren wollen:

Diaschau Wendeplakate letzte Urwälder
Bitte haben Sie etwas Geduld für den Ladevorgang - es lohnt sich
Unsere Teilnahme am Straßenumzug haben wir in weitere Informationszusammenhänge eingebettet:
Auf dem Straßenfest des Karnevals der Kulturen sind wir 4 Tage lang mit einem Infostand mit Greenpeaceinformationsmaterialien und dem Schwerpunkt auf Waldzerstörung und Verbraucherratgebern gestanden.
Parallel hatten wir eine Ausstellung in der angrenzenden Heiligkreuzkirche zum Thema Urwälder, Wälder und Waldnutzung aufgebaut.
Ausserdem hatten wir ein paar Wochen versetzt, und auf dem Karneval der Kulturen beworben, eine hochkarätige Informationsveranstaltung organisiert. Hier beleuchteten namhafte Vertreter von Attac , der Borneo Orang Utan Survival Foundation (BOS) , der Gesellschaft für bedrohte Völker und von Greenpeace die Ursachen und Folgen der Waldvernichtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln, welche aus ihrer täglichen fachpraktischen Arbeit resultieren.
Karaba, Greenpeace und die Waldfeen auf dem Karneval der Kulturen 2004 war ein großes, durchaus abeitsintensives und sehr freudvolles Projekt für mich, welches ich ohne die Inspiration und Unterstützung vieler wunderbarer Menschen nicht hätte umsetzen können. Mein besonderer Dank geht an die MitarbeiterInnen der Werkstatt der Kulturen, insbesondere an Anett Szabo, welche diese hervorragende, deutschlandweit relevante Veranstaltung in Berlin-Neukölln und Kreuzberg etabliert haben. Ohne die thematischen Anregungen, finanzielle Unterstützung, Kostümfundus, Fotoarchiv und Tatkraft von Greenpeace hätte dieses Projekt nicht stattgefunden. Besonders danken möchte ich somit nochmals den vielen haupt- und ehrenamtlichen Menschen bei Greenpeace: Bei GP-Deutschland besonders Tom Lüttkebohle, Andrea Gieseke und Max Seiler, bei der Greenpeacegruppe/Berlin besonders Prakash, Inga, Anja, Ursula, Matthias, Fiete und Heiko. Besonderen Dank auch an Sidely de Lucca für die afrobrasilianischen Rhythmen und an Berchtold Drums, für zwei perfekte wwfwoodgroup/fsc-Trommeln.

film (mov)
film (mp4)
Bitte haben Sie etwas Geduld für den Ladevorgang
Weiterführende inhaltliche Informationen zum Thema Urwaldzerstörung finden Sie z.B. auf folgenden Webseiten:
Greenpeace Deutschland
Robin Wood
Rettet den Regenwald
Fotos dieser Seite, sofern nicht anders angegeben: Privat (Freunde und Freundinnen von Greenpeace-Berlin und Karaba)